IG Leo begrüßt Beiratskritik und fordert personellen Neuanfang ohne CAV
- IG Leo Autor
- 20. Aug.
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Am 19. August 2025 haben einzelne Mitglieder der Leonidas-Beiräte ein Schreiben an Anleger verschickt. Dieses Schreiben mag auf den ersten Blick als Kritik an der IG Leo erscheinen. Tatsächlich markiert es einen Wendepunkt: Zum ersten Mal seit Einsetzung der CAV-GF im März 2023 erfolgt eine deutliche, öffentliche Kritik aus dem Beirat.
1. Kritik einzelner Beiräte – ein gemeinsamer Schritt zur Wahrheit
Das Schreiben begrüßen wir ausdrücklich. Es bestätigt, was wir mit Zahlen, Dokumenten und Recherchen belegen: Die Fondsgeschäftsführung durch Thomas Hartauer und Hubertus Päffgen ist intransparent und in zentralen Punkten pflichtwidrig.
Wörtlich ist im Schreiben von einem „schwerwiegenden Fehler“ der GF die Rede. Weiter wird festgestellt, dass „ein Teil der Vorwürfe gegenüber der Geschäftsführung berechtigt“ sei. Und auch bei der Bewertung ist der Tenor eindeutig: Es gehe um die „operative Stabilität“, den „technischen Zustand der Anlagen“ und die „Klärung offener Rechtsfragen“. Also exakt um jene Themen, die auch wir als IG Leo seit Anfang des Jahres mit Nachdruck adressieren. Das Fazit ist eindeutig:
„Natürlich wäre eine komplett unbelastete, erfahrene Geschäftsführung im Bereich Erneuerbare Energien eine wünschenswerte Alternative.“
Teile der Verfasser des Schreibens haben für die betroffenen Fonds bereits vorher in einem Anspruchsschreiben unsere GF Hartauer/Päffgen persönlich in die Haftung genommen. Dokumentiert wurden auch hier die schwerwiegenden Vorwürfe:
„Entgegen Ihrer Darstellung als Geschäftsführer, es habe sich um eine 'Sachverhaltsaufklärung' im Interesse der Fonds gehandelt, ergeben sich aus den dem Bericht zugrunde liegenden E-Mails, Verteilungsvermerken und Kommunikationsverläufen klare Hinweise auf eine parteiliche Tätigkeit von RA Notz zu Gunsten des beklagten Herrn Max Hug… Der Versuch, im Nachhinein einen fondsbezogenen Zweck zu konstruieren, ist angesichts der tatsächlichen Ausgestaltung des Dokuments nicht tragfähig. Der inhaltliche Fokus der Stellungnahme liegt eindeutig auf der juristischen Entlastung von Max Hug und der RoMax AG… Eine schriftliche Beauftragung, Honorarvereinbarung oder eine sonst dokumentierte Mandatsgrundlage liegt bis heute nicht vor. Es existiert weder eine schriftliche Korrespondenz im Zusammenhang mit dem angeblichen Gutachtenauftrag noch eine formale Mandats- oder Vergütungsvereinbarung… Ein wirksames Mandatsverhältnis wurde nicht begründet… Die Beauftragung erfolgte nach eigener Darstellung informell, angeblich auf Vorschlag von Herrn Hug, 'per Handschlag' und zu einem Zeitpunkt, als die CAV-Geschäftsführung in den betroffenen Fonds rechtlich noch nicht bestellt war.“
Beziffert ist diese Durchgriffshaftung mit 113.351,78 EUR. Der Untreueverdacht bleibt bestehen. Wir werten das als gemeinsames Signal für eine professionelle Neuaufstellung. In der Konsequenz jedoch unterscheiden sich die Ansätze: Während einzelne Beiräte weiterhin auf einen dritten Kontrolleur setzen, fordern wir mit anderen Beiräten den vollständigen personellen Neuanfang.
2. Was nicht hilft: Der Vorschlag mit dem „dritten Geschäftsführer“
Der Vorschlag, die GF Hartauer/Päffgen durch eine zusätzliche Person zu ergänzen, bleibt weit hinter dem zurück, was erforderlich ist. Auch einzelne Beiräte „sehen die CAV Geschäftsführung durchaus kritisch, wollen diese aber dennoch konstruktiv weiter begleiten – aber nicht um jeden Preis.“ Ziel sei es, durch einen externen Geschäftsführer künftig „die Verträge mit der aktuellen Geschäftsführung und deren Vertragserfüllung sowie die Beauftragung von Rechtsberatung auf Kosten der Fonds“ besser zu kontrollieren.
Bereits Anfang 2025 hatte die IG Leo ein solches Modell mit einem 3. GF ins Spiel gebracht. Doch seither haben sich die Fakten grundlegend verändert: Pflichtverletzungen rund um das Notz-Gutachten, Verstöße gegen die vereinbarte Abrechnungssperre, überhöhte Abrechnungen und doppelte Vergütungen durch HTB/Re:Fonds haben gezeigt, dass das Problem nicht kontrollierbar, sondern nur noch ablösbar ist.
Aus Sicht guter Corporate Governance sprechen wir über wiederholte Griffe in die Kasse – ein absolutes No-Go. Jeder GmbH-Geschäftsführer hätte bereits nach dem ersten Fall gehen müssen!
Seit über drei Jahren besteht in zwölf Leonidas-Fonds eine durch die IG Leo initiierte, personalstarke Struktur aus einem vollen Dutzend engagierter Beiräte mit weitreichenden Rechten. Mit einer starken Vorsitzenden in allen und einem Stellvertreter in acht Fonds. Doch selbst dieses Gremium konnte die vereinbarte Geschäftsgrundlage mit Hartauer und Päffgen bis heute nicht durchsetzen.
Wenn bereits diese Struktur ohne Erfolg blieb, wie soll das dann künftig eine einzelne Person leisten? Ein dritter Geschäftsführer ohne eigenes Büro, ohne unabhängige Infrastruktur, ohne umfassenden Zugriff auf die operative Steuerung und ohne faktische Durchsetzungsmacht gegenüber zwei eingespielten Geschäftsführern ist zum Scheitern verurteilt.
3. Was jetzt zählt: Der personelle Neuanfang
Wer eine ernsthafte Lösung für die Zukunft unsere Investitionen will, kommt an der vollständigen Erneuerung der Geschäftsführung nicht vorbei.
Dabei geht es nicht um Konfrontation, sondern um Wiederherstellung von Vertrauen. Vertrauen, das nur dann zurückkehren kann, wenn die Verantwortung für millionenschwere Entscheidungen nicht länger bei denselben Personen liegt, die in der Vergangenheit für schwere Pflichtverletzungen verantwortlich waren, siehe unser Rundschreiben bereits vom 8. Juli 2025.
Die IG Leo hat daher gestern die erforderlichen Anträge zur Abberufung der bisherigen Geschäftsführer und zur Einsetzung einer neuen Geschäftsführung gestellt. Diesen Schritt haben wir fundiert begründet, mit qualifizierten Kandidaten und einem tragfähigen Konzept unterlegt. Informationen zu Kandidaten und Konzept finden Sie hier: CAV-Geschäftsführung am Ende - zweckwidrige Mittelverwendung, Missmanagement, Desinformation
4. Absicherung der kaufmännischen Betriebsführung bei sofortiger Amtsniederlegung
Sollte die CAV ihre seit 2025 übernommene kaufmännische Betriebsführung kurzfristig niederlegen, liegt eine Ersatzlösung bereit. Wir stehen mit erfahrenen Dienstleistern im Austausch, die auf das kaufmännische Asset Management von Wind- und Solarparks in Europa – insbesondere Frankreich – spezialisiert sind. Diese Anbieter verfügen über eingespielte Teams mit langjähriger Expertise in Buchhaltung, Budget- und Liquiditätsplanung, Vertrags- und Versicherungsverwaltung, Gremienreporting sowie Zahlungsabwicklung. Sie betreuen bereits Mandate im dreistelligen Megawattbereich und damit in der Größenordnung unserer Fonds.
Die kontaktierten Anbieter haben ausreichende Kapazitäten und etablierte Systeme, um nahtlos einzuspringen, ohne Unterbrechung der Berichts-, Buchungs- oder Zahlungsprozesse.
Die technische Betriebsführung vor Ort – durch Boreas, Soleco oder Sunstar Italia – bleibt unberührt. Die neue Geschäftsführung wird auch in diesem Bereich eine koordinierte Übergabe und klare Verantwortlichkeiten sicherstellen.
5. Offene Kommunikation ist kein Verrat – sondern unsere Pflicht
Uns als IG-Leo-Beiräten wurde Anfang Juli schriftlich nahegelegt, unser Amt niederzulegen – unter Androhung eines Ausschlussverfahrens. Anlass war unsere Veröffentlichung zur Abrechnungssumme von 511.231,77 EUR (Abrechnungssperre) und zur Schattenrolle von RA Notz vom 8. Juli 2025.
Ja, wir berichten, wenn Pflichtverstöße und Missstände bekannt werden. Und ja, wir versuchen als Anleger und gleichzeitig Beiräte Einfluss zu nehmen – auf grundlegende Entscheidungen, auf Vergütungen, auf Rückflüsse. Wir halten es für unser Recht und unsere Pflicht, uns für den Schutz unseres Kapitals einzusetzen. Auch für Kritik sind wir offen, aus dem Beirat genauso wie von Ihnen als Mitgesellschaftern.
Die Hinweise einzelner Beiräte, wir würden „zu viel nach außen tragen“, ist damit kein Vorwurf falscher Darstellung. Vielmehr ist der Vorwurf, dass wir Ihnen – den „normalen Anlegern“ – zu viele „Interna“ (?) zugänglich machen, die dann teilweise auch in der Presse erscheinen. Unsere Haltung dazu ist klar: Genau das ist unsere Aufgabe. Wir recherchieren sorgfältig und informieren sachlich, zeitnah und mit belegbaren Fakten. Keine unserer Veröffentlichungen wurde bislang erfolgreich angegriffen. Warum? Weil sie belegbar der bitteren Wahrheit entspricht.
Diesen Kurs setzen wir fort. Und auch wenn es in der Sache Differenzen gibt, bleiben wir mit allen Beiräten im Gespräch. Schon morgen beraten wir in einer gemeinsamen Sitzung über eine neue Geschäftsführung.
6. Worum es jetzt geht: Entscheidung zwischen Rückschritt und Neuanfang
Wir stehen am Wendepunkt und haben eine Geschäftsführung, die mehrfach dokumentiert gegen ihre Pflichten verstoßen, interne Kontrollmechanismen bewusst ausgehebelt, Anlegergelder zweckwidrig verwendet hat und die bis heute nicht bereit ist, daraus Konsequenzen zu ziehen.
Die von einzelnen Beiräten vorgeschlagene Lösung ist ein Verschieben, ein Aushalten und ein Aufrechterhalten. Wer die Herren Hartauer und Päffgen im Amt belässt, entscheidet sich – ob gewollt oder nicht – für den Rückschritt.
Wir kämpfen für eine anlegerorientierte Fondsführung und haben ein tragfähiges Konzept vorgelegt, wie ein personeller Neuanfang gelingen kann. Das Konzept wird mit renommierten und in Frankreich tätigen Asset-Managern auch dann Stand halten, sollte die CAV über Nacht den Stift fallen lassen. Zwischen dem 21. und 30. September sind Gesellschafterversammlungen.
Jetzt entscheiden W I R Anleger
Mit jedem Monat, den die aktuelle Geschäftsführung im Amt bleibt, wächst der Schaden: für die Fonds und damit für das von uns eingesetzte Geld!
Ihre Unterstützung ist freiwillig, kostenlos und jederzeit widerruflich, aber entscheidend für die künftige Ausrichtung der Fonds. In der Anlage finden Sie unser aktuelles Vollmachtsformular. Lassen Sie sich bitte nicht durch die Relativierungen anderer von Ihrer bisherigen Unterstützung abbringen. Informieren Sie uns aber gerne.
Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen,
Ihre IG Leo